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“Er färbt DEIN Leben bunt”

von | 21. Juni 2024

Wem ist nicht manchmal die Welt zu grau und eintönig. Man wünscht sich mehr Farbe ins Leben.
Frisch, bunt und lebensbejahend.
Uwe Krasel kann Ihnen da helfen.
Mit der Airbrushpistole, Dosen oder Pinsel zaubert er Ihnen verschiedene Motive
und Portraits auf Fassaden, Trafostationen, LKWs,  Autos, Motorräder, Helme und auf alles, was Sie für ein glückliches Lebensgefühl brauchen. Für die Ewigkeit oder auch nur für den Augenblick, in Form von Bodypainting.
Wie es dazu kam,  welche Möglichkeiten sich für seine Kunden ergeben;
oberlausitz-art hat nachgefragt.

 

Herr Krasel,  wie sind Sie zum Airbrush gekommen?

Ich habe schon vor der Wende an den Wänden meines Zimmers mit Stiften auf Raufaser gemalt. Kurz nach der Wende schwappten die ersten Dosen in den Osten und schon war auch der erste Auftrag, als Schüler in der damaligen Mittelschule Burgneudorf, im Treppenhaus da. Damals war es eine ANTI-DROGEN-KAMPAGNE. 1998 machte ich nochmal in der BASF in Ludwigshafen am Rhein einen Airbrush-Kurs. Einfach um den Umgang mit der kleinen Pistole zu lernen sowie das Zerlegen und Reinigen.

Was fasziniert Sie  daran?

Mittlerweile ist es mein Leben und nicht mehr wegzudenken. Man bekommt ja nicht nur normale Bildbestellungen. Nein, man wird von Firmen kontaktiert um Dinge optisch verschwinden zu lassen, oder optische Täuschungen zu malen. Das faszinierende daran sind die Kunden, wie abstrakt sie denken und was Sie mir manchmal vorlegen, was sie gern bemalt haben möchten.

Welche Gegenstände oder Objekte eignen sich für Ihre Kunst?

Es gibt eigentlich Nichts, was man nicht bemalen kann. Man muss nur wissen wie es geht. Den richtigen Unterbau in Form von Haftgründen haben.

Was muss bei der Vorbereitung beachtet werden?

Wie schon gesagt, der Unterbau ist alles. Wie beim Hausbau,…da trennt sich die Spreu vom Weizen!

Als Kunde habe ich eine besondere Idee.
Wie läuft so eine Bestellung  bei Ihnen ab?

Erst einmal muss man das Glück haben, wenn man mich kontaktiert hat, einen Termin zu finden. Dies ist manchmal mit Wartezeit verbunden. Der Nachwuchs lässt in dieser Branche leider auf sich warten. Dann besprechen wir uns. Meist kommen wir, mit Kundenwille und meiner über 25 jährigen Erfahrung, in der Mitte raus. Dann kommt der Tag und dann geht’s los. Säubern, Ordnung schaffen, Untergrundaufbau, Basisfarbe, Bild und Effekte, sowie Versiegelung

Haben sich im Laufe Ihrer Karriere die Ansprüche und Motivwünsche Ihrer Kunden geändert?
Was ist aktuell “der Renner”?

Ja total. Man kann eigentlich grob mit 5 Jahren Abstand sagen, dass es immer wieder einen Trend gibt. In den 90ern war es das Tuning der Autos. Angefangen bei Tankdeckelairbrush, über Motorhaubenbemalung, bis hin zur kompletten Umlackierung mit Bemalung. Dann nach dem Jahrtausendwechsel kamen Helme, Milchkannen und viele kleine Dinge dazu. Auch die ersten Wände entstanden hier, aber im Innenraum. Dann kam die Zeit der Monster-Trucks. Damals die Gebrüder Whright, mit Peter Weiß als Führenden. Ich habe damals in Karlsruhe in einer alten Fabrikhalle, mit Hilfe von Zirkusheizungen die Karosserien erwärmt und teilweise bei Minusgraden gemalt und lackiert. Einen Monster Truck nach dem Anderen. Sowie Kassenanhänger und größere Wagen von Schaustellern.  Dann kam die Zeit der Motorräder und Mopeds, Effekte Glitzer, Handlinierungen und manchmal das Alles vereint.      Tja und irgendwann kamen die Außenwände dazu. Riesige Bilder, bis zu 26 m lang wie zum Beispiel in Gablenz. Sie sind derzeit der Renner seit vielen Jahren.

Welches war bisher Ihre anspruchsvollste Arbeit?

Ich habe mal mit meinem besten Freund eine Simson lackiert, welche Glitzerlack hat. Dazu kam Candy-Effektlack. Dann 24 Karat Blattgold Symbole, Airbrushportraits und zum Schluss Handlinierung.

Was genau verbirgt sich hinter der Rubrik Babybäuche?

Dies sind Gipsabdrücke, welche quasi mit Gipsbinden auf dem nackten Körper erstellt werden. Dann werden sie verstärkt, geglättet und dann halt bemalt und lackiert.

Herr Krasel,  nehmen Sie auch an Wettbewerben und Ausstellungen teil?

Ich möchte noch einmal irgendwann zur Weltmeisterschaft im Bodypainting antreten.

Ansonsten war ich schon auf der internationalen Airbrushmesse und habe mit dem Weltstar „Gerald Mendez“ auf der Bühne gestanden und gegeneinander Portraits gemalt.

Wo können Ihre Arbeiten besichtigt werden?

Naja in ganz Deutschland, wenn man die Augen offen hält, sowie teilweise im Ausland. Letztes Jahr war ich zum Beispiel in Saas Fee malen, nähe dem Matterhorn auf 2000m Höhe. Dem Waliserhof, einem Luxushotel.

Zur Vorbereitung eines Airbrush gehört ja dazu, dass eine Zeichnung als Vorlage angefertigt wird. Es sind also auch zeichnerische Fähigkeiten Voraussetzung. Sind Sie somit auch in der klassischen Malerei und Grafik tätig?

Klassische Malerei…nein ich kann nur sehr gut Airbrush. Mit Dosen malen. Also nein nicht wirklich. Der einzige Kunde der kein Bild von mir hat, bin ich selbst. Das mache ich dann, wenn ich in Rente gehe. Vorher wird das wohl nichts glaube ich. Zu viel Arbeit.

An was arbeiten Sie aktuell?

An der Vorbereitung für einen künstlerischen Marathon. Ich starte in wenigen Tagen nach Bayern um dort einige Wände zu bemalen.

Herr Krasel, was verbindet Sie mit der Oberlausitz?

Es ist einfach mein Zuhause. Die ganzen wunderschönen Seen, welche aus Tagebauen entstanden sind. Wenn man sein Handy nicht anschaltet, das Radio auslässt, den Fernseher nicht einschaltet, dann bekommt man von dem Wahnsinn der Welt hier tatsächlich nichts mit. Außer das beim Einkaufen es etwas teurer ist. Aber ansonsten, würde dies alles komplett an uns vorbeigehen.

Oberlausitz-art bedankt sich für das interessante Gespräch,  wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg und immer die richtige Mischung von Luft und Farbe.

Vielen lieben Dank,…bleiben sie bunt und gesund.

 

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