„De Weefner Sammelfrou“ oder auch „De Wunsdurfer Sammelfrou“
Wilhelmine Ernestine Sauer geb. Kaufer wurde am 2. August 1863 in Weifa geboren. Getauft wurde sie am 9.August in Steinigtwolmsdorf.
Mit 22 Jahren heiratete sie den Maurer August Gotthelf Sauer aus Niederneukirch.
Die kirchliche Trauung erfolgte am 6. April 1885.
Sie hatten 5 Kinder. Drei Jungen, Reinhard, Martin und Fritz und zwei Mädchen, Marta und Frieda.
Wilhelmine hat für ihre Familie hart arbeiten müssen. Den täglichen Weg, von Weifa bis Schirgiswalde, musste sie im Sommer sowie im Winter bestreiten.
Sie brachte frische Semmeln und Kuchen für die Bewohner von Schirgiswalde.
Wilhelmine Ernestine Sauer verstarb am 1. Februar 1927 mit nur 64 Jahren.
„Gu’n Tag metenander,
Etz bie’ch wieder dou,
Ihr kennt mich dach alle
De Wunsdurfer Frou.
Ich bräng’ gute Sammeln,
Hübsch braune und gruß,
Doas Stück ack en Dreier,
Ward’ch hoite nischt lus ?
A Gutt, muß’ch ejs schinden,
Dr Kurb is su schwier.
Ihr Loite tut keefen,
S’ist word ar ne lier.
Wie is denn mit Kuchen?
Is keej Appetit?
Doas Vörtchel zweej Gruschen,
Nu, nahmt ack eejs mit.
Ach Gutt, keej Geschäfte!
Is doas a Malier!
Drheeme zahn Kinder,
Mr hoats dach rajcht schwier.
Mei Klennster dr Alwin,
Ar is etz a Joahr,
Doas is oich a Junge,
Dar wärd amol Pfoarr!
Dar hoat ane Stimme
Die hiert enner weit,
Und oalles koan ar loabern!
Ju, dar is geschoit.
Na wullt’r nischt keefen?
Ze woas bie’ch denn dou!
Saht har uf dan Kuchen
Mit Kleckseln und Mou.
Na, kumm ack, mej Gustav!”
„Ich heeß dach ne su!“
„Du bist dach vou Bargersch, Ihr hat ane Kuh.“
“Ich heeß goar ne Barger,
Ich heeß dach Hock’,
Und Kuh han mr keenje,
Mir han ack en Bock.
Etz har mit’n Sammeln,
Neuback’che, ne alt!“
„Hie hoaste, mei Junge.“
„Die sein dach schun kaalt.“
„Du denkst wull, ich koan dr
Glei’n Backufen bräng’n?
Hie hoaste de Sammeln,
Nu har mit’n Pfenng’n.“
Etz kimmt a klintsch Madel
„Woas willste denn han?“
„Ich wie ack fimf Sammeln,
De Motter läßt soan.
Se wie oack rajcht schoarfe Rajcht breet und rajcht gruß.“
„Dou such’ dr’sche salber!
War biste ack bluß?“
„Ich bie dach de Reesel.“
„Ach Gutthätte, ju!
Etz kenn’ch dich arscht wieder,
Hie hoaste woas zu.
Nu, nahms ack, mei Buttel.”
Ich dank ou goar schien,
Etz muß’ch oaber loufen,
Ich muß na wuhi.“
„Doas is a hibsch Madel,
Die sah’ch garne kumm’.
Durt stiehn ju sweej Jungen.
Die tun ju rajcht dumm.“
„Mir wun ack zweej Harnel.“
„Hat ihr denn ou Gald?
Glei raus aus’n Kurbe,
Hie wörd orscht bezoahlt.“
„Doas wär a Gemahre,
Ihr seid mr zu dreck’ch,
Ihr macht ack de Woare Beschissen und fleck’g.
Glei potzt dr de Noase,
Du Rootzjunge du!
Du hoast wu keej Tüchl?
Do potz dr,sche su!
Etz har mit’n Pfenngen,
Sinst gah ich euch nischt! Ihr seid a poar Racker,
Etz hoa’ch euch drwischt!
Du Mausehalunke!
Du Spitzbube du!
Ack raus mit’n Harnel!
Glei brängstes azu!
Doas sein mr ju Kunden!
Ne su anne Pucht!
Die hoan mr ju oalles Dnrch’nander gebrucht!
Euch sah ich schun wieder,
Euch mark’ch mr schun gut!
Wanns sein ack die Kraten
Ich schla se no tut!
Etz muß’ch oaber wetter,
S’ist kumm’ch ufn Hund.
Adjes ou, ihr Loite,
Labt schiene gesund!“
( Aus „Unsere Heimat“ Nr.16 von o4.o8.1932 von F.Rößler )
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“ Doktor Martin Krutzsch „
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Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeit.
Mit freundlicher Unterstützung durch Heimatmuseum „Carl Swoboda“, Herr Berger. (Texte und altes Bildmaterial)