Tipps & Tricks
Heute von: „Holzer“ Jürgen Spottke
Der Linolschnitt hat im Holzschnitt seinen Ursprung.
Dürrer und Cranach beherrschten ihn und viele große bildende Künstler schufen Meisterwerke mit dieser Grafik-Gestaltung.
Ich denke da an Otto Pankok und natürlich an meinen Lehrer und Freund Erhard Gassan. Er hat mich zu dieser Druckkunst gebracht. In den 70er Jahren habe ich viele Linolschnitte angefertigt und in zahlreichen Ausstellungen gezeigt.
Linol- und Holzschnitte brachten mich in dieser Zeit zum Holzrelief. Aus diesem Ursprung heraus waren meine ersten Arbeiten auch sehr flach, wie eben die Druckstöcke des Holzschnittes.
Um 1850 wurde das Linoleum erfunden. Ursprünglich als Fußbodenbelag. Es besteht aus Leinöl, Kork, Holzmehl und Zusätzen von Bleioxyd und Harz. Grundlage bildet ein Jutegewebe.
Viele Künstler entdeckten diesen beliebten Werkstoff, da er sich sehr gut bearbeiten lässt. Durch seine weiche Schnittführung ist Linoleum auch besonders für Kinder und Anfänger hervorragend geeignet. Linolschnitte und Linoldrucke lassen sich relativ leicht herstellen.
Was muss bei der Arbeit mit Linoleum beachtet werden?
- Das Linoleum sollte mindestens 3mm stark sein und eine glatte Oberfläche haben.
- Das Textilgewebe darf nicht beschädigt sein.
- Das Motiv und besonders die Schrift muss immer seitenverkehrt aufgezeichnet werden
- Bei der Oberfläche des Linoleums auf Fettfreiheit achten. Bleistift oder Tusche tragen sich so besser auf.
- Dunkles Linoleum, vor Auftragen des Motivs, mit einer stark verdünnten weißen Deckschicht überziehen. Somit ist das Bild besser zu sehen.
- Anfänger sollten mit einfachen und kleinen Motiven beginnen.
Geißfuß, Holeisen 5-12mm, mit festem Griff
Das Schneiden des Druckstockes!
Hier darauf achten, dass das Schnitzmesser beim Umschneiden des Motivs immer zum Körper hingeführt wird. Das Motiv dabei nicht unterschneiden.
Ein Schnitzwerkzeuge, wie zum Beispiel der Geißfuß, wird immer vom Körper weg geführt.
Werkzeug-Hilfsmittel für Linolschnitt Arbeiten
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- Grundsatz: immer auf gutes, scharfes Werkzeug achten
- Im Fachhandel gibt es Linolschnitt Messer, bei dem die Klingen einzeln in einen Holzgriff eingesetzt werden können.
- Für größere Arbeiten oder wenn sich längere Zeit mit dieser Technik beschäftigt wird, sollten einzelne Schnitzmesser mit fest integrierter Klinge angeschafft werden.
- Gummiwalze zum Einwalzen der Druckfarbe auf die geschnittene Linol-Platte
- Druckfarbe zum Beispiel in Tuben oder Büchsen, in verschiedenen Farben.
- Glasplatte oder Kunststoffbrettchen zum Auswalzen der Farben.
- Falzbein zum Abreiben des Papiers auf die Druckplatte (statt Druckpresse)
- Druckpapier, weich, saugfähig (hervorragend geeignet Japanpapier)
- Zeichenblock für den Entwurf
- Transparent- oder Butterbrotpapier zum Übertragen auf das vorbereitete Linoleum.
- Auf Seitenverkehrt achten.
- Tusche schwarz, mit Pinsel oder Schreibfeder, alternativ Bleistift
- Lösungsmittel zum Säubern von Druckstock, Glasplatte und Walze
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Druckmöglichkeiten
- Druck Schwarz -. Weiß, Verwendung Druckerschwärze
- Farbdruck, Verwendung 3 Farben, Blau, Gelb, Rot
Bei Mehrfachdruck Druckpapier richtig trocknen zwischen den einzelnen Farben.
Arbeitsmittel gründlich reinigen.
Zur Beachtung: Blau und Gelb = Grün
Gelb und Rot = Orange - Stoffdruck
Linolstempel sind nicht nur auf Papier anwendbar. Besonders auf weißen Leinen werden gute Ergebnisse erzielt.
Und jetzt viel Spaß bei der Gestaltung Eurer eigenen Kunstwerke.