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Eine Anekdote zum Schmunzeln

by | 19. Januar 2021

Foto Januar 2021Zur Einstimmung heute eine Anekdote zum Schmunzeln: Während der Recherche zu meinem letzten Oberlausitzkrimi „Humboldt und der kalte See“ habe ich mich lange mit einem Mann unterhalten, der viele Infos zu einem geschichtlichen Thema für mich hatte. Der Name des Mannes bleibt geheim und wenn ich erzähle, worüber wir gesprochen haben, verrate ich zu viel von der Handlung des Romans. Also eine anonyme Geschichte … ich liebe anonyme Kapitel in meinen Büchern :-).

Der Mann erzählte mir, dass er häufig vor dem Frühstück im Olbersdorfer See schwimmen geht. So auch an jenem denkwürdigen Tag. Leider lag der See im Nebel und er überlegte schon, ob er das Unterfangen abbrechen sollte. Doch mutig schritt er ins Wasser, glitt nach einigem Zögern hinein und begann seine gewohnte Runde. Ein Gedanke durchzuckte ihn. Vielleicht wäre es besser, er würde an diesem Tag am Ufer entlang in die andere Richtung schwimmen, um sich besser orientieren zu können. Also wendete er und spürte sofort, dass er die Richtung verloren hatte. Kein Ufer in Sicht, kein Anhaltspunkt, der ihm sagen konnte, von wo er gekommen war. Schwimmen war die einzige Möglichkeit, um sich irgendwann zu orientieren, dachte er. Und außerdem war der O-See ja jetzt nicht gerade der Baikalsee. Er würde schon irgendwo landen.
Gespannt folgte ich seinen Ausführungen, hatte ich doch das Gefühl, dass noch etwas Spannendes kommen sollte. Aber er erzählte, dass er irgendwann das rettende Ufer erblickt und nun endlich gewusst hatte, wo er denn war. Erleichtert fragte ich ihn, ob er denn dann wenigstens den Uferweg rund um den See zu Fuß genutzt hatte, um wieder zu seinen Sachen zu gelangen. Darauf grinste er mich schelmisch an und meinte, dass das nicht möglich gewesen sei. Fragend schaute ich ihn an. Nein, meinte er lachend, er hatte wieder den Wasserweg nehmen müssen. Sicher stand mir daraufhin ein riesiges Fragezeichen auf der Stirn, das ihn zu amüsieren schien. Und endlich rückte er mit der simplen Antwort heraus. Er hatte ganz einfach die Angewohnheit, nackt baden zu gehen …

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Ich musste damals jedenfalls laut losprusten. Es war nicht nur die Anekdote an sich; auch die Art und Weise, wie der Mann mir davon berichtet hat, hat mich köstlich amüsiert. Auch deshalb liebe ich meinen Beruf, komme ich doch oft mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen entspannten Jahresanfang. Ich mag es sehr, wenn der Schnee sich über alles legt und uns eine zauberhafte Ruhe beschert.

Herzlich,
Ihre Jana Thiem

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