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Farbexplosion und Lebensfreude

by | 9. Februar 2024

​Ob Grafisch, Abstrakt oder Landschaften, in seinen Bildern dominieren gerade Linien, abgegrenzte Muster und Formen.
Angelehnt an den Expressionismus, bedient er sich von daher auch der kräftigen Farben. Im Gegensatz zu dieser Epoche sind dagegen seine Motive aus der lebendigen, realen Gegenwart.
Silvio Fritzsche vermittelt Lebensfreude pur.
Seine Bilder sind eine einzige Farbexplosion und eine Gute- Laune- Garantie.
Oberlausitz-art kam ins Gespräch mit dem Künstler und hat für Euch Interessantes näher hinterfragt.

 

 

Herr Fritzsche, in Ihren Bildern verwenden Sie vorrangig kräftige, leuchtende Farben.
Sehen Sie Ihre Umwelt so?

Nein eher nicht, aber ich wünschte mir einfach mehr Farbe in der Öffentlichkeit. Farbigere Hausfassaden, buntere Kleidung…weg von diesem Grau und Weiß überall. Der Alltag ist mitunter sehr eintönig…deshalb male ich farbenfrohe Bilder. Das gelingt mal mehr und mal weniger.

Wie sind Sie zum Malen gekommen?

In der Kindheit habe ich oft und viel gezeichnet, aber an Farben hatte ich kein besonderes Interesse. Weshalb meine Schulnoten in Kunsterziehung eher unterdurchschnittlich waren. So im Jahr 2009 hab ich dann einfach mit Farbe angefangen. Vorwiegend abstrakte Farbversuche. Das hat mir dann doch irgendwie Spaß gemacht und so hab ich das immer weiter probiert und intensiviert. Und so ist es zu meinem Hobby geworden. Ende 2013 hab ich dann meine entstandenen Werke meinem Bekannten, dem ehemaligen Kunsterzieher Bernd Warnatzsch gezeigt und er sagte, das müsste man mal ausstellen. Er hat mir dann meine erste Ausstellung in der Carl Lohse Galerie im Jahr 2014 mitorganisiert. Und dadurch ist die Malerei zu mehr als nur einem Hobby geworden.

Sie haben bereits mit namhaften Künstlern, wie
Jens Hackel, zusammen gearbeitet.
Wie stark hat Sie diese Zusammenarbeit geprägt?

Ich habe bei Jens Hackel einen Malkurs besucht, durch berufliche Verpflichtungen war dies nur sehr selten möglich. Dort habe ich mein erstes Farbbild seit der Schulzeit gemalt. Es war ein Brot. Durch den Freitod 2011 von Jens konnte sich leider keine größere Bekanntschaft ergeben. Seit 2013 bin ich mit dem Maler Falk Nützsche bekannt. Unsere Ateliers befinden sich im selben Gebäude. Bei ihm kann man sich immer einen künstlerischen Rat holen. Und natürlich Bernd Warnatzsch, den ich seit ich glaube 1993 kenne. Bei ihm habe ich viel gelernt. Er hat verschiedene Gegenstände (alte Schaufeln, Vasen usw.) aufgebaut. Diese Stillleben hab ich dann gezeichnet. Oder wir waren mit Skizzenblock und Bleistift auf dem Fortschritt Gelände in Bischofswerda unterwegs…

Welche Maler sind Ihre Vorbilder?
Haben Sie Vorbilder oder verfolgen Sie konsequent Ihren eigenen Stil?

Direkte Vorbilder habe ich keine, ich hab mich auch früher nicht wirklich für Kunst interessiert. Die Malerei hat sich bei mir ja eher durch probieren und testen, ob ich mit Farben umgehen kann, ergeben. Mittlerweile habe ich aber viel Interesse an Kunst. Vor allem die Maler Karl Schmidt Rottluff, Gabriele Münter und die französischen Fauvisten habe ich für mich entdeckt. Auch eher unbekanntere Maler wie Ernst Mollenhauer, Miklos Nemeth, Jonas Ceponis und andere, vorwiegend Expressionisten, sprechen mich sehr an. Bei Instagram hab ich den Bremer Maler Holger Hertwig entdeckt, der ein großartiger zeitgenössischer Vertreter des Expressionismus, ganz im Sinne der Brücke Maler, ist. Dennoch hat er aber seinen ganz eigenen Stil. In diese Richtung soll es auch mit meiner Malerei weitergehen. Aber ganz nach meiner Art halt.

Von Beruf sind Sie Verkäufer und arbeiten ja den ganzen Tag unter Kunstlicht. Zieht es Sie dann regelmäßig in die Natur und in den Sonnenschein?
Oder wo entstehen Ihre farbenfrohen Landschaftsbilder?

Ja es zieht mich raus in die Natur und vor allem in die (Stadt)Landschaft. Aber nicht zum Malen, sondern um Ideen zu sammeln oder mich an historischer oder auch moderner Architektur zu erfreuen. Zum Malen brauch ich ein spannendes Hörbuch oder gute Musik. Daher entstehen die Bilder immer im Atelier.

Auf Ihrer Internetseite zeigen Sie eine Vielzahl Ihrer Bilder in unterschiedlichen Genres. Wie viele malen Sie im Monat?

Das ist ganz unterschiedlich. Aber es sind keine Unmengen an Bildern. Manchmal Zehn, wenn ich gut bin. Im Durchschnitt wohl eher 5 im Monat. Ich bin kein schneller Maler. Allerdings möchte ich gern schneller werden, da ich der Meinung bin, dass ein schnell gemaltes Bild einfach besser aussieht. Durch den Zufall kann sich viel Gutes im Bild ergeben. Aber das muss ich noch lernen.

Welche Techniken wenden Sie an und welche bevorzugen Sie am meisten?
In welchen Formaten arbeiten Sie?

Ich male bisher nur mit Acrylfarben. Die trocknen relativ schnell. Am liebsten auf Hartfaserplatten. Meist in den Größen ungefähr 60 x 80 oder 50 x 70 cm. Allerdings sind das nur Richtwerte. Letztendlich sind meine Bilder alle unterschiedlich groß, was beim Rahmen bauen immer eine Herausforderung ist. Jeden Rahmen muss ich individuell herstellen. Ich würde auch größere Bilder malen, leider reicht der Platz im Atelier dafür nicht wirklich.

Welches ist von Ihren Bildern Ihr persönliches Lieblingswerk?

Lieblingswerke gibt es verschiedene. Einige davon hängen in meiner Wohnung. Auch einige Bilder von Dresden gehören dazu.

Fertigen Sie auch Bilder nach Kundenwunsch an?

Ja hin und wieder werden auch Kundenwünsche erfüllt. Bisher vorwiegend an Kollegen und Bekannte.

Herr Fritzsche,  wo kann man Sie demnächst sehen?
Wo stellen Sie als nächstes aus?

Aktuell hängen Bilder von mir im Altengerechten Wohnen der Volkssolidarität in Bischofswerda und im Haus am Fluss in Stolpen-Helmsdorf. Diese sollen immer wieder mal gewechselt werden. Ab 22.März wird es eine Ausstellung im Rathaus Wilthen sowie ab Mitte April in der Firma ADZ Nagano in Ottendorf-Okrilla  geben. Mehr ist momentan noch nicht geplant. Allerdings würde ich mir wünschen, mal in einer größeren Galerie auszustellen. Aber als Maler ohne Akademische Bildung ist es relativ schwierig eine Möglichkeit zu bekommen.

 

Herr Fritzsche, vielen Dank für das Interview. Oberlausitz-art wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg und wunderschöne Motive in unserer Heimat Oberlausitz.

Ausstellungseröffnung im Rathaus Wilthen am 22.03.2024 mit Vernissage um 18:00 Uhr. 

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