„Die Großdorfer Perle und meine Heimat“
Die „Goßdorfer Perle“ ist ein Projekt in der Sächsischen Schweiz.
Erzählen Sie uns doch ein bisschen mehr darüber.
Da fange ich mal mit dem Obmann dieser Kugel an, das ist der Goßdorfer Bauer Jochen Hausdorf.
Er suchte seit 8 Jahren Jemanden, der diese Kugel nach seiner Vision bemalte. Er hatte sie einst aus einer Schule gerettet, ein längst vergessenes Projekt, welches entsorgt werden sollte. Er ließ diese Kugel mit schwerem Gerät abholen und befestigte sie an einem eisernen Gestell, sodass man sie drehen konnte. Von weitem sah man dieses seltsame weiße Ding an einem Wanderwegekreuz auf dem Feld oberhalb des Freibades stehen. Eine meiner ehemaligen Schulkameradinnen, die mit Jochen befreundet ist, kam dann der Gedanke an mich.. Jochen Hausdorf steckte mich sofort an mit seiner Idee, dem Globus die wichtigsten Motive der Sächsischen Schweiz zu geben und das alles in den 4 Jahreszeiten auf 4 Meter Umfang. Etwas Bauchschmerzen bereitete mir die harmonische und maßstabsgerechte Wiedergabe auf der runden Oberfläche und das Thema Fassadenmalerei an sich. Letztendlich schnappte ich mir einen Gymnastikball, beklebte ihn mit Küchenrolle und machte mir darauf eine grobe Aufteilung aller Motive, die entlang der sich schlängelnden Elbe entstehen sollten. Als ich dann wieder nach Goßdorf kam, war schon ein richtiges Satteldach über der Kugel und es gab nun eine Ruhebank mit Tisch. Und dann ging es wie immer alles wie von selbst. Ende August 2022 war die „Goßdorfer Perle“ , wie ich sie gemeinsam mit Jochen taufte, fertig. Ein Tischler im Ruhestand, der im Dorf wohnte und mich fast jeden Tag bei der Arbeit besuchte, hatte noch die spontane Idee, ein kleines Steuerrad an der Achse zu befestigen, damit die Kugel beim Drehen geschont wird. Gesagt, getan. Und so wurde das Kleinod der Sächsischen Schweiz am 17.9. 2022 feierlich eingeweiht. Die edlen Spender, die mich als Künstlerin für dieses Projekt ehrten, konnten leider nicht dabei sein. Das waren der Hotelier Ralf Thiele und der Schauspieler Tom Pauls, der mich aber zuvor an der halbfertigen Perle besucht hatte.
Einige Ihrer Arbeiten kann man statt zu kaufen auch leihen.
Wie können wir uns das vorstellen?
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
Welche Kundschaft nutzt dieses Angebot?
Leihen kann sich meine Bilder eigentlich Jeder.
So hängen zum Beispiel zwei bis drei Bilder in der örtlichen Arztpraxis in Schmölln, einige mehr im Landgut Lietze in Stolpen, wo sie auch zum Verkauf angeboten werden.
Vor ein paar Jahren hatte eine Dresdner Steuerkanzlei, die seit vielen Jahren eine Plattform für Künstler bietet, etwa 50 meiner Bilder über ein Jahr von mir geliehen, wobei eine pauschale monatliche Leihgebühr an mich entrichtet wurde. Die Mitarbeiter sind somit täglich von künstlerischem Flair umgeben. Vielleicht erleichtert es Ihnen die Arbeit und außerdem kann ein Unternehmen so eine Bildermiete auch steuerlich absetzen. Und nicht zuletzt ist die Leihgebühr eine Wertschätzung meiner Arbeit.
Danach hatte ebenfalls ein großes Unternehmen der Chipindustrie für ein Jahr meine Bilder für die Verschönerung seiner Räume und Flure gemietet.
Voraussetzung bei größeren Leihgaben sind Galerieschienen mit Seilen an den zu bestückenden Stellen und selbstverständlich immer ein Leihvertrag mit ganz individuellen Vereinbarungen.
Können Interessierte Ihr Atelier besuchen?
Bieten Sie auch Lehrgänge und Workshops an?
Ausgesprochen gerne! Ein Anruf oder eine Nachricht sind aber vorab wichtig, damit man nicht vor verschlossener Tür steht.
Für Workshops setze ich keine festen Termine. Es hat sich bewährt, dass kleine Gruppen oder auch einzelne Interessenten bei mir anfragen und dann wird ein gemeinsames Miteinander mit Farben geplant. Am schönsten ist es, an einem Sommerabend draußen im Hof auf meiner kleinen überdachten Bühne oder „Sommeratelier“, beisammen zu sein. Ich biete auch Geschenkgutscheine dafür an, man findet sie auf meiner Website zusammen mit einem ausführlichen Merkblatt.
Können Ihre Arbeiten in aktuellen Ausstellungen besichtigt werden?
Ist eine Ausstellung geplant?
Ich plane gerade eine eigene Ausstellung zu Pfingsten, das zweite Jahr in Folge etwas abseits der Oberlausitz an der Oberen Mühle Batzdorf bei Meißen. (In dieser auch so herrlichen Gegend ist mein Liebster beheimatet). Im September, wenn Bischofswerda seine Hinterhöfe öffnet, möchte ich in Schmölln auch meinen kleinen Dreiseithof beleben mit Bildern und Musik und einen Einblick ins Atelier ermöglichen. Andere öffentliche Ausstellungen sind dieses und die nächsten Jahre leider trotz Bemühungen noch nicht in Sicht.
Frau Schöngart, was verbindet Sie mit der Oberlausitz?
Ich lebe mitten im Herzen des weltbekannten Oberlausitzer Granit. Dort, wo früher eine Großindustrie des Gesteinsabbaus stattfand, liegen jetzt zahlreiche, mit klarem Grundwasser gefüllte Brüche im Wald versteckt. Ich kenne sie alle, ob Bolbritz, Hratschke, Lehmloch oder Grund und liebe diese Idylle hier, obwohl das Baden eigentlich verboten ist …..
Gemalt habe ich schon mehrere Steinbrüche und einige von diesen Motiven sind längst in anderen Händen.
Vielen Dank für das Gespräch. Oberlausitz-art wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Ich danke auch Ihnen und wünsche Ihnen und oberlausitz-art einen schönen Frühling!
Ode an Böhmen
schönes Land, du lebst in mir
weiß nicht den Grund, der dich teilt mit mir
wo sind meine Wurzeln
wo komm ich her
aus dir wohl nicht, oder `s ist zu weit her
Klang deiner Silben, deiner Berge Gestalt
mir scheint, hier bin ich hundert Jahre schon alt
die Luft viel leichter, Wolken sanfter gefärbt
die Wasser seichter und blecherne Dächer, Reseda gegerbt
und hübschere Fensterchen noch, schon fünfmal vererbt
die Wiesen noch Wiesen, nicht einfach nur grün
so vieles Verschied`nes seh ich hier noch blühn
unter meinen baren Füßen deine uralte Seele, kriecht bis ins Herz
den süßen Schmerz spar ich mir auf
um dich zu bändigen in leuchtendem Kleid auf starrem Holz
für die Ewigkeit
Doreen Marie Schöngart 2020
Zum Gedicht:
Die Ode an Böhmen war ein spontaner Gedankenfluss während einer kleinen Wanderreise im Riesengebirge. Bei einer stillen Pause mitten in der Natur entstand während des Betrachtens ferner Berge und Wolken anstelle einer Skizze dieses Gedicht.
















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Link zur Homepage : https://doreenmarieschoengart.de
Link zum Profil auf oberlausitz-art : https://www.oberlausitz-art.de/kuenstler-2/marie/