Ein Besuch in der Budapester Nationalgalerie

Ein Besuch in der Budapester Nationalgalerie

Ein Traum ist die ungarische Hauptstadt Budapest, Liebe auf den ersten Blick.

Auf dem Burgberg befindet sich die Ungarische Nationalgalerie. Die Ungarische Nationalgalerie besitzt eine der umfassendsten Sammlungen ungarischer Kunst vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Sie wurde 1957 gegründet.Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt, die Donau, das Parlament.

Online kann man Tickets buchen und umgeht so die Schlange an der Ticketkasse. Ab 62 Jahren gilt man hier als Pensionär und bezahlt nur die Hälfte des Eintrittspreises.

Einblicke in die Budapester Nationalgalerie

Wenn Puppen sprechen –
Retrospektive Ausstellung von Margit Anna (1913–1991)

Margit Anna ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen der ungarischen Malerei des 20. Jahrhunderts. Die groß angelegte Präsentation ihres Schaffens bietet ein beispiellos umfassendes Porträt einer Künstlerin, die die turbulentesten Zeiten des 20. Jahrhunderts erlebt hat.

Margit Anna war Gründungsmitglied und prominente Künstlerin der Europäischen Schule, einer Gruppe ungarischer Künstler, die zwischen 1945 und 1948 tätig war. Ihre Werke lassen sich nicht streng auf eine einzige Kunstrichtung beschränken, aber ein bedeutender Teil ihres Oeuvres lässt sich am besten im Kontext des Surrealismus und Expressionismus beschreiben. Tatsächlich schuf sie eine einzigartige Formensprache, die sie zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der ungarischen Malerei machte.

Margit Anna und ihr Mann Imre Ámos besuchten 1937 gemeinsam Marc Chagall in Paris. Obwohl Chagall sie ermutigte, in Paris zu bleiben, kehrten sie trotz der Härten, die sie dort erwarteten, nach Ungarn zurück. Ab 1938 verbrachten sie ihre Sommer regelmäßig in Szentendre, und Margit Annas lyrische Malerei fand allmählich ihren vollsten Ausdruck. Nach 1940 wurde ihr Mann mehrmals zum Arbeitsdienst einberufen, und das Paar sah sich zum letzten Mal im Herbst 1944; er starb im Konzentrationslager Ohrdruf. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes erfuhr Margit Annas Malerei eine bedeutende Veränderung. In ihren Werken, die im Rahmen der Europäischen Schule gemalt wurden, stellte sie ihre Puppen – die für sie sprachen und Darstellungen von unaussprechlichem Leid im menschlichen Maßstab waren – auf kindliche Weise mit riesigen Köpfen dar.

In den 1950er und 1960er Jahren wurde absurdem Humor und Spott in ihren Bildern eine immer wichtigere Rolle zugeschrieben. Die Elemente der Volks- und Provinzkunst traten in ihrer Arbeit jener Zeit zutage: Sie distanzierte sich von der Trauer, indem sie auf Folklore und Kitsch zurückgriff und Tragik mit Komödie und Gelächter verwob. In ihren späteren Bildern evozierten ihre Puppen Szenen aus dem Alten Testament, die von der Traurigkeit und Ironie der Erinnerung durchdrungen waren.

Margit Anna begann, Volksgegenstände, Puppen und andere Dinge in einem einzigartigen Stil, oft Kitsch, zu sammeln, die als wahre Inspirationsquelle für ihre Malerei dienten. Diese Gegenstände werden zum ersten Mal neben den Gemälden ausgestellt, die sie inspirierten. Die Einbeziehung billiger und greller Gegenstände in ihre Malerei lässt an Pop-Art denken.

Sinnlichkeit und schonungslose Aufrichtigkeit vereinen sich in Margit Annas Gemälden. Sie verband Eleganz und Dekorativität mit einem Eintauchen in die Seele. „Wenn Sie sich meine Bilder genauer ansehen, werden Sie feststellen, dass dies eine bittere Biografie ist. Niemand ist von Geburt an bitter, aber Sie werden bitter, wenn Ihnen das Schicksal ein so hartes Leben befohlen hat, dass es einem Krieg gleichkommt“, sagte sie.

V.I.P.s zur Audienz in der Kaiserkrone

V.I.P.s zur Audienz in der Kaiserkrone

Eine illustre Gesellschaft hat sich eingefunden.
Zu je einer Vierergruppe bilden sie pro Tisch eine bunte Runde.
Da sitzt Nana Mouskouri neben Mark Medlock.
Am Nachbartisch lassen Bud Spencer und Gojko Mitic die Muskeln spielen und Erich Honecker erklärt Angela Merkel die Welt.
Allerdings gibt niemand ein Autogramm.
Die Persönlichkeiten sind auf den Stuhllehnen verewigt.
V.I.P.s in jedem Raum.
Die Gaststätte „Kaiserkrone “ in Hainewalde bei Zittau, hat sich mit den prominenten Persönlichkeiten bereits einen Namen über die Landesgrenzen hinaus gemacht.
Wie es dazu kam, oberlausitz-art hat für Euch nachgefragt.

 

Frau Stegner, wie sind Sie auf eine solche außergewöhnliche Idee gekommen?

Auf der Suche sich von den anderen Gaststätten abzuheben, ist mir die Idee mit den Stuhllehnen im Urlaub in Rejviz gekommen. Nur das ich auf die Stuhllehnen Promis statt Dorfbewohner schnitzen wollte.

Wer hat die faszinierenden Stühle geschaffen?

Mit Herrn Jürgen Spottke dem „Holzer“ aus Wilthen hatte ich endlich den Künstler für die Verwirklichung des Traums gefunden.

Was sagen Ihre Gäste, wenn sie an einem Tisch voller Prominenz Platz nehmen  dürfen?

Die Gäste sind immer begeistert von den gestalteten Stuhllehnen und finden immer Gesprächsstoff, oder schwelgen in Erinnerungen.

Waren schon einmal die echten V.I.P.s bei Ihnen zu Gast?

Natürlich war schon das ein oder andere Original bei uns. Adolf Kiertscher von der ehemaligen Kapelle Oberland spielte mehrmals bei uns und ihm war auch der erste Stuhl gewidmet. Die Zittauer Band „Jenix“ durfte Ihre Stühle an einen musikalischen Liveabend persönlich enthüllen, was natürlich eine gelungene Überraschung war. Räuberhauptmann Karasek kreuzt auch manches Mal auf.

Welche Beziehung verbindet sie mit dem Künstler? Gibt es noch weitere gemeinsame Projekte.

Die Stühle wurden über einige Jahre geschaffen. Da durfte auch der „Holzer“ seine Ideen verwirklichen. Ihm lagen ja die bizarren Modeschöpfer und Hulk Hogan z.B. besonders am Herzen. Nach dem Stuhl-Projekt haben wir noch zusammen einen kleinen Spielplatz mit Holzfiguren  gestaltet.

Welcher Gast hatte die weiteste Anreise, um Ihre Berühmtheiten zu sehen?

Unsere Gäste kommen von nah und fern. Einige kommen jedes Jahr wieder, da hier außer lecker Essen, immer etwas zu entdecken gibt.

Frau Stegner, in Ihrer Gaststätte ist ja noch mehr Kunst vorhanden. Eine regelmäßige Wechselausstellung an Malerei und Grafik erwartet den Gast, präsentiert an den Wänden des Lokals. Wie kam es dazu?

Nach einer großen Umgestaltung der Gasträume war plötzlich Platz an den Wänden. Bevor immer das Gleiche an der Wand hängt, gebe ich lieber regionalen Künstlern eine Gelegenheit ihre Arbeiten auszustellen. Dadurch wird dem Gast auch immer was Neues geboten.

Was verbindet Sie  mit der Kunst? Sind Sie selbst künstlerisch aktiv?

Ich genieße eher die Kunst, da mir wegen anderer Prioritäten meistens die Zeit und Muse zum Zeichnen fehlt.

Frau Stegner,  möchten Sie den Lesern noch etwas zum Gaststättenbetrieb sagen?
Angebot, Öffnungszeiten, Events.

Besuchen sie gerne mal Hainewalde und die Gaststätte Kaiserkrone, im schönen Mandautal, im Zittauer Gebirge. Wir haben schöne Umgebindehäuser und das Schloss ( Sanssouci der Oberlausitz). Nach einer preiswerten Stärkung zur Mittagszeit können sie weiter die Region bewandern. Nur samstags ist Ruhetag.

Was verbindet Sie mit der Oberlausitz?

Aus der Oberlausitz wollte ich nie weg. Hier gibt es eine so große Vielfalt zu erleben und verhungert ist hier auch noch niemand. In unserer dörflichen oder kleinstädtischen Region kennt man sich untereinander über Generationen hinweg. In der Heimat gestalten und etwas hinterlassen, bedeutet mir viel, deshalb bin ich auch schon 10 Jahre bei der Touristischen Gebietsgemeinschaft Naturpark Zittauer Gebirge. Nur gemeinsam kann man Touristen etwas bieten und sie für die Oberlausitz begeistern.

 

Vielen Dank für das Gespräch.
Oberlausitz-art wünscht weiterhin viel Erfolg, gute Regionalausstellungen und viel Spaß mit der prominenten Besetzung.

Die Autorin – Christiane Schlenzig

Die Autorin – Christiane Schlenzig

Christiane Schlenzig lebt in der Oberlausitz bei Bautzen.

Das Schreiben hat sie in allen ihren Lebensabschnitten begleitet.

Im Jahr 2002 begann sie ein zweijähriges
Fernstudium Kreatives Schreiben,
mit dem Schwerpunkt „Belletristik“.
Sie schreibt Prosa: Autobiografisches und Fiktives,
gesellschaftskritische Gegenwartsliteratur.
Mehrere Veröffentlichungen in Anthologien und
bei Literaturwettbewerben,
Ihr erster Roman „Flügel zitternd im Wind“

erschien 2012 im Engelsdorfer Verlag.

Eine zweite Auflage des Romans erschien 2018.

Es folgten 5 weitere Romane und ein Kurzgeschichtenband.

Seit 2008 ist sie Mitglied im Berufsverband
junger Autoren Bonn.
2017 gründete sie die Oberlausitzer Autorenrunde.

www.christiane-schlenzig.de

www.facebook.com und instagram

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Fleischermeister Schimmeck –

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Fleischermeister Schimmeck –

Oskar Schimmeck wurde am 4.2.1873

in Kirschau geboren.

Er war verheiratet mit Cäcilia Schimmeck,

geb. Mildner. Sie heirateten am 19.7.1898.

Aus der Ehe gingen  4 Kinder hervor, 1 Sohn und 3 Töchter.

Oskar Schimmeck war Fleischermeister mit Leib und Seele.

Wohnhaft war die Familie in der Ernst-Thälmann-Straße 3.

Oskar Schimmeck starb am 22.August 1953.

 

 

 

 

 

 

 

Zu fliegen auf dem Pegasus, ist nur bedingterweis‘ Genuß.

Denn dichtest du auch meterlang, ganz selten gibt’s metallnen Dank.

Und hast du’s noch so fein bezweckt, zumeistens tücket das Objekt.

 

Und tut, als ob es nicht verstände, steckt in die Taschen beide Hände.

Ich pfeif auf pp.Frühlingslieder, ich mach‘ dergleichen nicht gleich wieder.

Was scher’n mich Rosen, Tulpen, Nelken, mein’tswegen können se verwelken.

 

Dagegen, hm, macht Appetit, was man da hier im Fenster sieht.

Zum Beispiel: Würste, Schinken, Fett, ja sowas finde ich sehr nett.

Den Hut ab vor dem guten Mann, der solche Sachen machen kann.

 

„Der Meister muß sich immer plagen“, hört ich Kollegen Schiller klagen.

Ich glaub‘, ich muß ihn korrigieren, hier tut Kollege Schiller irren.

Das „immer“, das ist ausgeschnitten, ich kann’s beweisen, darf ich bitten?

 

Ihr seht den Meister auf dem Pflock, in weißer Schürze, ohne Rock.

Zufrieden glänzet sein Gesicht. Doch macht er was? Ich denke, nicht!

Im Gegenteil, er schaut in Ruh den andern bei der Arbeit zu.

 

So kann man ihn wohl öfters sehen, an seines Hauses Türe stehen.

Wenn er vollbracht sein schweres Werken, warum soll er sich nicht mal stärken?

Wie schön steht er da auf dem Posten, sieht mal nach Süd und mal nach Osten.

 

Und über ihm erglänzet hold, der Name „Oskar“ ganz in Gold.

Rechts von der Tür gibt’s Fleisch und Wurst, und links davon was für den Durst.

Das nenn‘ ich wirklich ein Idyll, hier hält man gern ein wenig still.

 

Man nennt das Weib der Schöpfung Krone, doch Oskar der ist auch nicht ohne.

Besonders weil er schon gestaltet, nach alle Seiten gut entfaltet.

Auch sind, man muß das mit betonen, sehr wohl geformt die hint’ren Zonen.

 

Wenn einer – ich vermute das – besitzet solches Ebenmaß,

dann sagt begeistert jedermann: „Seht nur den schönen Oskar an!“

Desgleichen urteilt die Vernunft: „Er ist die Zierde seiner Zunft.“

 

Was nützen Wissenschaft und Künste, wenn du dabei nicht viel Verdienste!

Was Lehrer, Doktor und Professer. Viel Aerger bloß und nischt vor’s Messer.

Und die Beamten und so weiter? Sind alle nischt wie Hunger leider!

 

Drum grübelt mancher sorgenvoll, was er am besten werden soll.

Mein lieber Freund , sei ja nicht dumm, erwähl das beste Studium.

Werd‘ Fleischer, Mensch, dann bitte raus. Dann lachste die Studierten aus.

 

Ist so ein Metzgermeister tüchtig, macht er die Würste – das ist wichtig -.

Stets saftig, dick und auch hübsch länglich, weil’s Publikum dafür empfänglich.

Dann haste schon dein Glück gefunden, denn kriegste Kunden über Kunden.

 

Ein solcher Meister, Leute, seht, hier oben auf dem Pfahle steht.

Und seine Kundschaft ist entzückt, weil er so gut und reichlich gibt.

Und weil er, Leute, das bedenkt, die ganze Ware fast verschenkt.

 

(Mein lieber Meister, wird’s genügen? Soll ich vielleicht noch weiter lügen?

Ich denke doch wir machen Schluß, am Ende gibt es noch Verdruß.

Denn alle mögen es nicht leiden, so ungeheuer aufzuschneiden.“

 

Wer traut allein dem äuß’ren Schein, der wird gar oft betrogen sein.

Von außen sieht der Meister gut, doch weiß man was er sonst noch tut?

Ich sag es jetzt: In Stadt und Land ist er als Sänger wohlbekannt.

 

Mit seiner Stimme, wunderschöne, bringt er hervor die feinsten Töne.

Er singt gar zart und mit Gefühle, doch meistens nur im alten Stile.

So daß- ich muß das mit erwähnen -, er jeden rührt zu nassen Tränen.

 

Und singt er mal: Tirol, Tirol, mit süßem Schmelz pyramidol,

wo bleibt da Tauber, Schlusnus, Schmidt? Kann keiner von den Brüdern mit!

Drum sagt uns wieder die Vernunft: Er ist die Zierde seiner Zunft.

 

Ja, Oskar ist ein Meistersinger, doch kann er noch ganz andere Dinger.

Zum Beispiel kann er Kegelscheiben, beim Skat Recht in die Höhe treiben.

Und endlich, ja, ich bin im Bilde, liebt er so sehr die Schützengilde.

 

Ist einer stark und selbstbewußt, Besitzer einer Heldenbrust,

und weiß er, was’ne Scheibe ist, das man mit Büchs und Pulver schießt.

Dann sag ich’s unter Garantie: Der ist ein Schütze wie noch nie.

 

Und daß ich es auch nicht verhehle: Mit Kopf und Fuß, mit Leib und Seele,

mit Haut und Haar, mit Hab und Gut ist unser Meister Schützenblut.

Und hört er nur die Trommel schlagen – Ihr könnt ja die Frau Meistrin fragen.

 

Dann fühlt sich Oskar riesengroß. Von da an kommandiert er bloß:

„Den Waffenrock, den Säbel auch! Schnallt mir den Degen um den Bauch!

Den Schützenhut! Das Epaulett!“ So geht es fort, bis er komplett.

 

Und tritt er nachher aus dem Haus, so sieht der Meister glänzend aus.

Und jeder ruft: „Der Leutenant: Wie schneidig, fein und elegant!“

Der Meister aber, glaubt es mir, fühlt jetzt sich nur noch Offizier.

 

Und wie die Krieger nun mal sind: Heut kennt er nicht mehr Weib und Kind.

Heut heißt er keinen Freund mehr Du, Heut nickt er höchstens gnädig zu.

Die besten Nachbarn nennt er Sie. Heut lebt er nur die Kompanie.

 

Und käm vorbei der Bahninspektor, der Oberlehrer, Bankdirektor,

die Nachbarn Zeiler, Teubner, Gröschel, vom Amtsgericht der Doktor Pöschl,

Und käm der Bürgermeister selber, brächt man daher die schönsten Kälber.

 

Führt man vorbei das fettste Schwein, ’s könnt auch der größte Ochse sein,

Das schönste Mädel von der Stadt, von auswärts gar der Steuerrat,

Und käme selbst der Rechtsanwalt, heut läßt ihn alles, alles kalt.

 

Heut denkt er nur an Schießgewehre, heut fühlt er sich als Militäre.

Heut bleibet gänzlich aus dem Spiele, das ganz gewöhnliche Zivile.

Heut hat er’s Schützenfest im Koppe und alles andere ist ihm schnoppe.

 

Nun macht‘ ich gerne ja ein Ende, wenn ich das rechte Wort nur fände!

Denn wenn der Pegasus sehr munter, kann man zuweilen nicht gleich runter.

Gar manches gäb’s noch zu berichten, indes ich mag nicht weiter dichten.

 

Den Meister hab ich auch beschrieben, dabei kein bißchen übertrieben.

So daß zum Schluß man sagen kann: Der Meister ist ein ganzer Mann.

Und wieder urteilt die Vernunft, er ist die Zierde seiner Zunft.

 

Womit ich mich nunmehr empfehle, wobei ich keineswegs verhehle,

ganz zart und höflich hinzuweisen, daß man bei solchen Dichterreisen,

sehr oft bekommt ’nen schwachen Magen, sonst hätt‘ ich weiter nichts zu sagen.

 

Heimatzeitung 1933

(Verfasser dieses Gedichtes unbekannt. )

 

In den kommenden Wochen erfahren Sie mehr über die wegweisenden Persönlichkeiten der Stadt Schirgiswalde.
NÄCHSTE AUSGABE :    27. Dezember 2024

“ Kantor Rohde 

Wer mehr über die Wegweiser der Stadt, oder über die Geschichte der Stadt Schirgiswalde erfahren möchte, das Heimatmuseum erwartet Sie.

Wegweiser:
Heimatmuseum „Carl Swoboda“
Rathausstraße 15
02681 Schirgiswalde
Tel. 038660 38660

www.stadt-schirgiswalde-kirschau.de

Dienstag         14:00 bis 16:30 Uhr

Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeit.

Mit freundlicher Unterstützung durch Heimatmuseum „Carl Swoboda“, Herr Berger.          (Texte und altes Bildmaterial)

Die Weihnachtsschaukel

Die Weihnachtsschaukel

Ein Jahr lang erfreute uns nun Schriftsteller Henry Förster mit seinen fantasievollen und historischen Geschichten auf oberlausitz-art.

In so mancher entspannten Lesestunde brachte er uns zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken.

Oberlausitz-art  wünscht  Herrn Förster, im Namen aller Leser, weiterhin viel Erfolg und uns weitere amüsante und spannende Geschichten.

Oberlausitz-art  sagt: Vielen Dank

Die Weihnachtsschaukel

Die Schaukel hängt so traurig da, denkt Helga, als sie beim Frühstücken aus dem Fenster schaut. Noch im letzten Frühjahr schwebte Annabell auf ihr durch die Luft. Ihr kleiner Bruder spielte im Sand und der kleine Spielplatz lebte. Im Herbst zogen die beiden mit ihren Eltern fort. Seitdem wächst Gras im Sandkasten und die Schaukel hängt lustlos und schlapp in den Seilen.

Es scheint, als sei es nur ein paar Wochen her, dass Helga selbst auf ihrer Schaukel durch die Luft flog. Ihre Zöpfe wehten im Wind und wenn sie vors Gesicht flogen, schnappte sie danach. Manchmal bekam sie einen Zopf zwischen die Zähne und fühlte sich, als ob sie ein Bonbon aus der Luft geschnappt hat.

Nein, das war nicht vor ein paar Wochen. Das war vor fünfzig Jahren. Gerade jetzt stößt das besonders auf. Jetzt, wo sie sich vorzeitig in den wohlverdienten Ruhestand versetzen ließ. Obwohl Helga sehr an ihrem Beruf hing, vor allem an ihren Schülern, war ihre Entscheidung gefallen: Die letzte zehnte Klasse durch die Prüfung bringen und dann ist Schluss. Die Rente würde reichen, etwas Gespartes gab es ja auch noch, dann ist endlich Zeit für Reisen, malen und relaxen.

Mittlerweile ist sie schon ein halbes Jahr zuhause, die plötzliche Ruhe, hat sie unterschätzt. Eigentlich sollte sie sich an das Alleinesein gewöhnt haben, seit sich ihr Mann so mirnichts dirnichts vor neunzehn Jahren aus dem Staub gemacht hat. Da gab es aber noch ihre Schüler und Lehrerkollegen. Nun scheint ihr an manchen Tagen, die Decke auf den Kopf zu fallen.

Heute ist Weihnachten, von Schnee keine Spur. Ganz im Gegenteil, es wirkt sogar etwas frühlingshaft. Egal ob mit oder ohne Schnee, dem Weihnachtsfest gewinnt Helga auch diese Jahr nichts ab. Einen Weihnachtsbaum stellt sie schon ewig nicht mehr auf. Soll sie sich selbst bescheren? Ne! Von ihr aus, könnte Weihnachten ausfallen! OK, in die Christnacht wird sie dann doch gehen, damit sie unter Leute kommt.

Auf dem Nachhauseweg aus der Kirche genießt Helga die geschmückten Fenster, die vielen Herrnhuter Sterne und Lichterketten die an den Bäumen der Vorgärten strahlen. Ein bisschen Wehmut huscht in ihre Stimmung: Wo ist die Zeit nur geblieben, als sie vorm Weihnachtsbaum, ihrem als Weihnachtsmann verkleideten Vater ein Gedicht aufsagen musste und alle zusammen Stille Nacht-Heilige Nacht sangen. Erst dann bekam sie ihr Weihnachtsgeschenk und den bunten Teller. Ob drüben bei Schröders die Kinder auch noch singen müssen oder bekommen sie die vielen Geschenke gleich?

Zuhause angekommen, öffnet sie die Tüte, die sie von ihren ehemaligen Lehrerkollegen zur Weihnachtsfeier bekommen hat. Pfefferkuchen, ein Schokoladenweihnachtsmann, einen kleinen Herrnhuter Stern und eine Flasche Glühwein. Helga hat schon ewig keinen Alkohol getrunken: Mit wem auch?  Sie beschließt, keinen Trübsal zu blasen und hängt den kleinen Stern, dessen Leuchtdiode warm-gelb leuchtet, ins Fenster, wickelt den Weihnachtsmann aus und beißt ihm den Kopf ab. Den Glühwein macht sie heiß, gießt sich eine Tasse ein und geniesst, den wärmenden süssen Tropfen. Schon die zweite Tasse davon  merkt Helga und in ihr steigt ein ganz besonnderes Verlangen auf. Sie weiß, dass keiner der vier Mietparteien im Haus über Weihnachten da ist. Sie schleicht über den Hof und setzt sich auf die Schaukel. In Windeseile beherrscht sie die Schaukeltechnik wieder und steigt höher und höher. Der alte Baum knarrt, die Schaukel quitscht. Ja! Und wie vor fünfzig Jahren schnappt sie mit ihrem Mund nach den Zöpfen, die nicht mehr da sind. Sie ist wieder Kind, unbeschwert, beschwingt. Sie fliegt wie damals in die Wolken. Ihr ist es völlig egal, was irgendwelche Leute denken würden, wenn man sie so sieht. Nach zehn Minuten steht die Schaukel still und Helga lässt glücklich und erschöft vor Freude, den Tränen freien Lauf. Ein junger Mann, dem auf seinen nachhauseweg ein Quitschen aufgefallen ist, kommt auf Helga zu und fragt besorgt , ob alles ok sei oder sie Hilfe brauche. Helga antwortet lächelnd: „Nein. Ich brauche keine Hilfe, mir ging es lange nicht so prächtig wie heute!“ Es beginnt zu schneien und sie schnappt nach den Scneeflocken, so wie damals und lächelt dem jungen Mann zu: „Frohe Wehinachten

 

 

 

 

 

 

Beitragsfoto „Schaukel im Schnee“ – kostenloses Foto von pixabay.

 

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„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Musikus Münzberg –

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Musikus Münzberg –

Der Musikant

„Auf der Südseite des Marktes steht ein Wegweiser, der den Weg nach Weifa zeigt.
Ihn ziert ein schwarz gekleidetes Männlein, das auf einer Klarinette bläst.
Diese Figur soll an die Pestprozession erinnern.
Alljährlich am zweiten Osterfeiertag, nach Schluß des Nachmittagsgottesdienstes, zieht von der Pfarrkirche aus eine Prozession nach Neuschirgiswalde. Der Zug geht aber nicht über den Markt, sondern durch die  Kirchgasse. Mithin wäre der richtige Standort für den Wegweiser Ecke Kirchberg und Kirchgasse gewesen.

 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg hauste in vielen Gegenden Deutschlands die Pest. Auch Schirgiswalde blieb nicht verschont. Auf dem Gottesacker, der damals sehr klein war, wollte man die Leichen der Pest Kranken nicht begraben, aus Furcht vor Ansteckung. Man fuhr sie hinaus bis in die Gegend, wo heute Liepkens Gasthaus steht. Ein Stück davon entfernt ist ein Kreuz errichtet. Hier befand sich die Pestgrube.
In diese wurden die Toten hineingelegt.
Als die Pest erloschen war, hielt man zum Dank dafür eine Prozession ab. Die Einwohner zogen von der Kirche aus bis an das in Neuschirgiswalde errichtete Kreuz und verrichteten hier Gebete.
Da die Bevölkerung völlig verarmt war, musste wohl ein einziger Musikant als Begleiter genügen.
Dieser blies die jeweilige Zeile des zu singenden Liedes vor.
So war es einst, so ist es noch heute, so möge es auch weiterhin bleiben.“

(Oberlausitzer Heimatzeitung, März 1933)

Um 1900 übernahm Musikus Johann August Münzberg die Begleitung der Prozession.
Er wurde am 25. Mai 1859 in Neuschirgiswalde geboren.
Am 1. Oktober 1889 heiratete er in Schirgiswalde.
Johann August hatte 2 Söhne und 2 Töchter und wohnte Sohlander Straße 53.
Er verstarb auf tragische Weise. Beim Eindringen der Russen, am 8. Mai 1945, erlag der Musikus nach einem Lungenschuss seiner Verletzung.

 

 

 

 

 

 

Das Musikmachen ist sehr schön,

Doch muß man es auch recht verstehn.

Wenns einer aber trotzdem tut,

Ists für die Nachbarschaft nicht gut.

Macht jemand auf der Geige Kratzer

So nennt man ihm mit Recht n’en Batzer,

Tut einer falsch Trompete blasen,

Bringt er die Leute fast zum Rasen.

Spielt wer die Flöte, daß sie quiekt,

So sagt man gleich, der ist verrückt.

Und stümpert eins auf dem Klavier,

So heißt sofort: dem fehlt es hier.

Nein solche „Musik“ muß man meiden,

Die kann kein Mensch im Orte leiden.

Doch bringt die Musik reine Töne,

Dann sagt ein jeder: So ist schöne.

 

Nur wers so kann, ist Musikant

Und ist beliebt in Stadt und Land

Nur solche Musik macht uns Spaß,

Nicht alle Leute wissen das.

Z.B. geht man in das Bett

Und bläst erst mal das Klarinett,

Das ist erbaulich, das ist fein.

 

Doch deshalb bläst der Mann hier njcht,

Und trotzdem ist er ganz vergnügt,

Ihr seht es ja an seinem Lauf,

Er will zum Fuchsberg hoch hinauf,

Und eher macht er auch nicht Halt,

Bis dort am, Kreuz in Neuschirgiswald.

Wollt ihr die Sache recht verstehn,

Müßt ihr mal rückwärts sehn,

Bis tief hinab in jener Zeit,

Als damals herrschte weit und breit

Die Seuche, so die Pest genannt.

es starben damals, wie bekannt,

Der Leute viele, reich und arm,

Das Elend war zum Gotterbarm.

Man trug in unserm Heimatort

Die Leichen alle eilig fort.

Und legt sie in ein großes Grab,

Egal, ob Mädchen oder Knab,

Ob Mann, ob Weib, ob am, ob reich,

Im Tode sind sie alle gleich.

Das kleine Dorf Neuschirgiswald-

S’ist nun 3oo Jahre alt-

Hat damals noch nicht existiert,

Wie’s uns der Chronist aufnotiert.

Und wo das Grab gwesen ist,

Befindet sich zu hout’ger Frist

Das Kreuz, das dort im Neudorf steht,

Wohin die Prozession jetzt geht,

Die man gelobt  hat in der Not,

 

Bis der Herrgott dann gebet,

Daß weichen soll die böse Pest,

So dass mit ihr bald Schluß gewest.

Damit man nie vergessen mag,

Zieht stets am 2. Ostertag

Zum Kreuz hinauf die Prozession

Und an der Spitze in Person

Bläst unser lieber Klar’netist

Weils immer so gewesen ist.

 

So mögs auch bleiben fernerhin,

Zu ehren alter Sitte Sinn.

 

( Aus“ Unsere Heimat “ Heft 26 vom 24.12.1932

Verfasser dieses Gedichtes unbekannt. )

 

In den kommenden Wochen erfahren Sie mehr über die wegweisenden Persönlichkeiten der Stadt Schirgiswalde.
NÄCHSTE AUSGABE :    13. Dezember 2024

“ Fleischermeister Schimmeck 

Wer mehr über die Wegweiser der Stadt, oder über die Geschichte der Stadt Schirgiswalde erfahren möchte, das Heimatmuseum erwartet Sie.

Wegweiser:
Heimatmuseum „Carl Swoboda“
Rathausstraße 15
02681 Schirgiswalde
Tel. 038660 38660

www.stadt-schirgiswalde-kirschau.de

Dienstag         14:00 bis 16:30 Uhr

Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeit.

Mit freundlicher Unterstützung durch Heimatmuseum „Carl Swoboda“, Herr Berger.          (Texte und altes Bildmaterial)

„Pop-Stars in Pop-Art“

„Pop-Stars in Pop-Art“

Der Künstler selbst bezeichnet seine Werke als
„Spontanrealismus“. Bunt, großformatig und gespachtelt.
Tobias Kießlich hat sich mit seiner Technik des Bildermalens bereits eine große Fangemeinde, in der Oberlausitz aber auch darüber hinaus,  erarbeitet.
Seine Landschaften, und vor allem auch seine Portraits, strahlen Lebensfreude und Optimismus aus. Und das trotzdem seine dargestellten Rockstars zum Teil schon den Musikerhimmel rocken.
Wie Tobias zu seiner Maltechnik gekommen ist und was er beim Malen empfindet,  oberlausitz-art hat für Euch nachgefragt.

 

Tobias, wie lange malst und zeichnest Du schon und wie bist Du dazu gekommen?

Ich habe als Kind schon gezeichnet und gemalt. Das hat sich bis heute durch mein Leben gezogen. Die verschiedenen Stationen meines Lebens waren auch immer mit malen, zeichnen und kreativ sein verbunden, bei meiner Ausbildung zum Steinmetz aber auch bei der Ausbildung zum Mediengestalter.

Dein Malstil ist nicht alltäglich.  Wie und wann  hast Du für Dich diese Technik
entdeckt? Und was begeistert Dich persönlich daran?

Das war so 2018. Ich habe anfangs ja realistisch gemalt, aber das war mir einfach zu langweilig geworden, zu geradlinig, zu genau. Es hat mich dann sogar genervt und belastet. Ich wollte so nicht mehr malen, ich wollte eine Veränderung, freier sein. Dann habe ich einfach angefangen zu experimentieren und bin mit offenen Augen durch die Welt gegangen, hab mich inspirieren lassen. Was mich daran begeistert, lässt sich mit Worten schlecht beschreiben. Man muss es erleben. Ich tauche beim Malen in eine andere Welt ein. Eine Welt voller Emotionen, Gefühlen, Geräuschen und Gerüchen. Es sind Erlebnisse und Eindrücke von meinen Reisen und aus meinem Leben, die sich in den Bildern widerspiegeln. Ich glaub das ist es, was mich daran begeistert.

Du malst auffällig viele Rock- und Pop-Stars. Hast Du eine besondere Beziehung zur Musik?

Ich schätze die Plattensammlung meiner Eltern ist schuld daran. Die Stones, Bob Dylan… Die frühen Neunziger waren dann geprägt von MTV, Guns n´Roses, Nirvana…. Ich mochte diese Musik einfach. Und irgendwann hab ich dann auch selber Musik gemacht.

Tobias, mittlerweile bist Du über die Grenzen der Oberlausitz hinweg bekannt. Wo hast Du bereits ausgestellt und konntest Du schon Preise entgegennehmen?

Ich konnte meine Bilder schon in Hamburg, Stuttgart, Amsterdam und Wien und verschiedenen Orten in meiner Heimat der Oberlausitz präsentieren. Na ja, Auszeichnungen hab ich jetzt noch keine bekommen, aber ich bekomme immer wieder auch positive Reaktionen auf meine Arbeit, was mir auch viel wert ist.

Wie schon erwähnt, Dein Atelier ist in Walddorf. Kann man sich Deine Werke dort anschauen? Oder gibt es eine spezielle Galerie oder Ausstellung?

Man kann meine Bilder zum Beispiel im Mister Bales oder bei den Genussschmugglern in Zittau sehen. Aber auch in Walddorf habe ich eine Auswahl meiner Bilder hängen. In Zukunft sind auch weitere Ausstellungen geplant.

Ich kann mir vorstellen, dass es interessierte Künstler gibt, die Deine Maltechniken ebenfalls erlernen möchten. Fürst Du diesbezüglich auch Kurse durch?

Ja warum nicht. Das kann man gerne bei mir anfragen.

Welche Maler, Grafiker sind für Dich Vorbilder? Was kannst Du aus deren Arbeiten für Dein Schaffen umsetzen?

Da gibt’s einige. Martin Zemp, Mario Henrique, J. M. Robert, Jos Coufreur, Francoise Nielly, Chris Guest, Jimmy Law, Voka aber auch Rembrandt oder Van Gogh. Diese Liste ließe sich noch weiter führen. Ich mag die Dynamik, den groben Pinselstrich, das Spontane, die Ungenauigkeit. Alles Dinge die sich in den Werken der genannten Künstler wiederfinden, die mich daran faszinieren. All das versuche ich auch in meinen Werken einzubringen.

Wie kam es zum Künstlernamen „Mutate“?

Das ist mein Spitzname aus meiner Jugend.

Tobias, Du bist ein „waschechter“ Oberlausitzer. Hat es Dich noch nicht in die weite Welt gezogen? Was hält Dich in der Oberlausitz?

Mich zieht es schon in die Welt denn ich reise gern. Wer weiß, vielleicht verschlägt es mich ja noch irgendwo anders hin. Aber ich mag meine Oberlausitz einfach. Die Menschen, die Landschaft, die Ruhe auf dem Land.

 

oberlausitz-art wünscht Dir weiterhin viel Erfolg
und viele neue „Rock-Pop“ – Gesichter

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Doktor Martin Krutzsch –

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Doktor Martin Krutzsch –

Martin Krutzsch wurde am 28. August 1857 in Tharandt geboren.

In Leipzig studierte er Medizin.

Sein Wohnort war Schirgiswalde, in der Kloßmühle.

Vom 1.April 1885 bis 1930 war er in Schirgiswalde als Arzt tätig.

Das Krankenhaus in Callenberg wurde von ihm erbaut und am 11.Juli 1904 eingeweiht.

Er verstarb am 4. November 1930.

Doktor Krutzsch war sehr beliebt. Aus Dankbarkeit wurde ihm zu Ehren, ein geschnitzter Wegweiser  in Schirgiswalde aufgestellt.

 

 

 

 

 

Herr Sanitätsrat

O Wanderer bleib jetzt mal stehn, tu dir dies Bildnis gut besehen.
Wie mag der Reiter heißen bloß, der stolz hier reitet auf dem Roß?
Mein lieber Freund, das ist sehr leicht, ein jedes Kind ist gern geneigt,
und sagt sofort ohne jeden Zutsch: „Das ist Herr Sanitätsrat Krutzsch“.
Dort drüben in dem Mühlenhaus, da guckt er oft zum Fenster raus.
Dort wohnte er so manches Jahr, bis ihm sein Ziel gesetzet war.
Er war ein guter, edler Mann, den man nicht leicht vergessen kann.
Und nicht bloß hier, auch weit rundum, war er beliebt beim Publikum.
Zum Wohltun war er stets bereit, er half den Kranken weit und breit.
Er hat nicht Ruh bei Tag und Nacht, und hat sich eiligst auf gemacht,
sobald ein Kranker nach ihm schickt.
Und dennoch war er stets vergnügt, macht gerne mit den Kindern Scherz,
gewann dadurch ihr kleines Herz.
Und war der Onkel Doktor da, so hieß er sie Eulalia.
Und kaum war er zur Tür hinein, so rief er schon: „Na Schlenkerbein,
wo fehlts, was ist, was tut dir weh? Komm mal ein bissl indie Näh“
Er war ein grundgelehrter Herr, er wußte alles, ja noch mehr.
Er war berühmt in Stadt und Land, sein Name wurde oft genannt.
Im Operieren, daß ihrs wißt, war er ein großer Spezialist.
Deshalb erbaute er alsbald, zu Callenberg die Heilanstalt.
Dort wirkt er als Gynäkolog, hier polterte er ne Treppe hoch,
dort arztet er mit Röntgenstrahl, hier macht ers ohne Personal.
Und hat ein Mensch mal ein Wehweh, im Hals, im Bauch und an der Zeh,
hat’s wem hier und da gezwickt, daß er vor Schmerzen bald verrückt,
ging eine wacklig oder lahm, sobald der Sanitätsrat kam,
gleich ging das Untersuchen los. Das bracht der Doktor ganz famos.
Er sagte gleich: „Na altes Haus, jetzt steck mir mal die Zunge raus.“
Dann nahm er einen Löffel her, drückt auf die Zunge, doch nicht sehr,
Und sprach: „Na los, Eulalia, nun sag mal recht schön Ah, Ah!“
Doch damit war’s ihm nicht genug, denn so ein Doktor ist sehr klug.
Er langt in seinen Rock hinein, und holt heraus ein Büchel klein.
Nun dachte er erst ein bißchen nach, dann schrieb er was in fremder Sprach.
Und hat man’s auch zu sehen gekriegt, zu lesen war es leider nicht.
Und stellst du selbst dich auf den Kopf, du kriegst nichts raus, du armer Tropf.
Denn so ne richt’ge Doktorschrift, sogar chinesisch übertrifft.
Jedoch Pardon, ich schweife ab, noch vieles ich zu sagen hab.
Drum kehre ich sogleich zurück, zu Doktor Krutzschens Meisterstück.
Er hat da droben einen Saal, da drinnen lag ich auch einmal.
Hier hat der Meister operiert, die Schwestern haben assistiert.
Hier pumpte er den Magen aus, nahm ihn auch manchmal ganz heraus.
Hier Schnitt er auf den Bauch im Nu, doch näht er ihn hübsch wieder zu.
Hier forscht er, wo er steckt, der Schmerz und ob noch bumberte das Herz.
Und ob die Lunge noch gesund, er ging der Sache auf den Grund.
Und manchmal, s’war ihm ganz egal, da nahm er seinen Röntgenstrahl
und guckt den Leuten Groß und Klein, durch Haut und Fleisch und das Gebein.
Ja, ja so war der Doktor med., den ihr hier auf dem Bilde seht. Im
Sagt, ist das nicht ein ganzer Mann?
Doch liebe Leut, ich weiß noch mehr, hört noch ein kleines Weilchen her.
Wenn einer nichts zu beißen hat, dann wird er meistens auch nicht satt.
Er weint und klagt, hat schwere Not, und sagt egal: “ Ach wär ich tot“
Fürwahr, es wär so mancher pfutsch, wär nicht gewest der Dr. Krutzsch.
Er sagte bloß: „Na nur nicht knutschen, gleich geh er mal zu Mutter Krutzschen!“
So lud er manchen Armen ein, das soll ihm unvergessen sein.
Wer 50 Jahre praktiziert und viele Leute hat kuriert,
der ist fürwahr ein edler Mann, dem man genug nicht danken kann.
Kennt ihr die Sanitätskolonn‘? Wer Gründer ist, ihr ratet‘s schon.
Und ganz besonders schwärmte er, für sein geliebtes Militär.
Er hatte eine Uniform und diese liebte er enorm.
Er hatte sogar, ich sag’s ganz sacht, damit nur keiner drüber lacht,
vier Pickelhauben, blitzeblank, die standen hoch auf seinem Schrank.
Und wenn einmal der König kam, er schleunigst eine runter nahm.
Er setzt den Helm auf seinen Kopf, die Uniform mit blankem Knopf,
die stand ihm fein, die stand ihm gut, dann schnallt er, wie ein Krieger tut,
den langen Säbel um den Bauch, das ist beim Militär so Brauch.
Und als der große Krieg brach aus, da hielt ihn niemand mehr zu Haus.
Da stieg er auf sein braunes Roß und zog als Stabsarzt gleich mit los.
Und manchen lieben Kamerad, er dort im Feld betreuet hat.
Nun ist dahin der gute Mann, den niemand hier vergessen kann.
Und überall, bei Alt und Jung, da bleibt er in Erinnerung.
Hoch klingt das Lied vom braven Mann.
Wie gut, daß ich es singen kann.

(Heimatzeitung)

 

 

 

 

 

 

 

 

In den kommenden Wochen erfahren Sie mehr über die wegweisenden Persönlichkeiten der Stadt Schirgiswalde.
NÄCHSTE AUSGABE :    25. November 2024

“ Musikus Münzberg 

Wer mehr über die Wegweiser der Stadt, oder über die Geschichte der Stadt Schirgiswalde erfahren möchte, das Heimatmuseum erwartet Sie.

Wegweiser:
Heimatmuseum „Carl Swoboda“
Rathausstraße 15
02681 Schirgiswalde
Tel. 038660 38660

www.stadt-schirgiswalde-kirschau.de

Dienstag         14:00 bis 16:30 Uhr

Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeit.

Mit freundlicher Unterstützung durch Heimatmuseum „Carl Swoboda“, Herr Berger.          (Texte und altes Bildmaterial)

Das verunglückte Reh

Das verunglückte Reh

Dezemberland

In der Tiefe des Zittauer Gebirges, dort, wo es für uns Menschen unmöglich scheint hinzugelangen, gibt es ein kleines Dorf mit etwa vierzig Bewohnern. Hier leben die Querxe. Das sind Zwerge, die sich dank ihrer Tarnkäppchen bei Gefahr unsichtbar machen können. In 24 liebevoll illustrierten Geschichten retten sie unter anderem ein Reh, bitten Fürst Frostbacke um Schnee und feiern am Ende ein fröhliches Weihnachtsfest. Ein wundervolles Buch für eine besondere Zeit.

 

 

 

1.Dezember  Das verunglückte Reh

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Die Herbstwinde haben die meisten Blätter von den Bäumen gefegt. Kahle Äste knarren bei jedem Windstoß, so als ob sie sich Geschichten erzählen.

Jachim, der Älteste im Querxendorf Kaskaria schaut aus dem Fenster und runzelt besorgt seine Stirn. „Heute ist der erste Dezember und noch kein Schnee in Sicht“, spricht er zu seiner Frau Oktavia. „Drüben im Nachbarhaus, der kleine Emmerich ist schon drei Jahre alt und hat noch nie richtigen Schnee erlebt. Die paar Flocken, die in den letzten Jahren in unserem Dorf vom Himmel gefallen sind, haben beim besten Willen nichts mit einem richtigen Winter zu tun.“ „Was willst du denn machen?“, fragt Oktavia. „Wenn ich das wüsste“, antwortet Jachim achselzuckend.

Plötzlich donnert es an der Wohnungstür. Ehe Jachim herein sagen kann, stürmt Dorisch, ein Querx mit blonden Locken und einer grünen Zipfelmütze in die Stube. „Hilfe! Hilfe! Ihr müsst sofort alle nach draußen kommen! Ein junges Reh ist am Steinbruch verunglückt. Es hängt festgeklemmt zwischen zwei Steinen in einer Felsspalte.

„Rufe sofort die anderen zusammen, bringt Werkzeug mit und lasst uns unverzüglich zum Steinbruch eilen!“, befiehlt Jachim. Er schlüpft in sein warmes Mäntelchen, Oktavia bindet sich einen dicken Schal um den Hals und beide eilen los. Es dauert gar nicht lange, da stehen alle Querxmänner aus Kaskaria am Steinbruch. Killie rückt seine blaue Bommelmütze gerade und ruft dem Reh zu: „Mach dir keine Sorgen, wir helfen dir. Wie ist denn das passiert?“ Das Reh dreht den Kopf zur Seite und antwortet: „Ich war unten im Menschendorf. Da gibt es in einem Garten noch herrliche Rosen. Wer weiß, wie lange es dauert und der erste Frost macht sie alle kaputt. Ich liebe besonders die rosaroten, die schmecken mir am besten. Da habe ich mir eben den Bauch so richtig vollgeschlagen. Plötzlich kam ein riesiger Hund auf mich zu und hat laut gebellt. Da habe ich Angst bekommen und bin weggelaufen, der Hund hinter mir her.“

Das Reh hustet und atmet schwer. Erschöpft spricht es weiter: „Den Hund konnte ich abhängen, weil ich so schnell gelaufen bin, wie ich konnte. Als ich hier oben bei euch angekommen war, hatte ich einen Moment nicht aufgepasst und stecke nun hier fest. Jachim tritt näher, betrachtet sich das Bein des Rehes und stellt fest: „Gebrochen ist es nicht, wir müssen nur den großen Stein irgendwie zur Seite rollen, dann kannst du dein Bein herausziehen und bist frei.“

Ein paar Querxe versuchen mit ihren Spitzhacken den Stein zu bewegen. Gleichzeitig ziehen die anderen am Bein des Rehs. Nichts rührt sich. Immer wieder und wieder versuchen sie es. „Das Reh steckt zu tief in der Felsspalte. So schaffen wir das nie!“, ruft Dorisch den anderen zu. „Wir können es doch hier nicht feststecken lassen. Bald kommt der Frost und vielleicht auch Schnee. Das wird das Reh nicht überleben!“, erklärt Jachim besorgt.

Unterdessen ist es Mittag geworden. Mathilde, die Mutter vom kleinen Emmerich, und die anderen Querxfrauen haben einen großen Topf Steinpilzgulasch gekocht. Nach der Strapaze vom Vormittag ein willkommener Schmaus. Querxfrau Henriette bietet auch dem Reh eine Schüssel Steinpilzgulasch an. Das Reh schüttelt den Kopf: „Zum Essen ist mir gerade nicht zumute und ich hatte heute schon genug Rosen. Vielen Dank.“ Während die Querxe es sich schmecken lassen, ergreift Professor Schlaumeier das Wort: „Passt mal auf Leute! Wie ihr wisst, bin ich Lehrer in Kaskaria. Ich habe sogar schon Bücher gelesen. In einem war zu sehen, wie Menschen mit einem langen dicken Balken ein Auto angehoben haben. So konnte ein kaputtes Rad gewechselt werden. Wir sollten einen passenden Stamm finden, mit dem wir den Stein anheben und so das Bein des Rehes aus der Felsspalte ziehen können. Das leuchtet den Querxen ein und alle essen schnell auf. Widuwild, der Querx mit der längsten Nase ruft in die Menge: „Ich weiß sogar, wo wir so einen Stamm finden können!“ Alle Querxmänner folgen Widuwild. Mathilde stellt dem verletzten Reh ein Eimerchen mit Wasser hin: „Trink ruhig, du bist bestimmt durstig.“ Das verletzte Reh trinkt hastig den Eimer leer.

Unterdessen wird es Abend und die Sonne verschwindet langsam hinter den Fichten.

Endlich tauchen die Querxe mit einem Stamm auf. Mit Äxten spitzen sie das dünnere Ende des Stammes an, legen einen Stock quer vor den zu bewegenden Stein und hängen sich alle an das dicke Ende des Stammes. Der Fels bewegt sich ein kleines Stück, doch es reicht nicht, um das Bein des Rehes aus der Felsspalte zu ziehen. Immer wieder probieren es die hilfsbereiten Querxe. Professor Schlaumeier kratzt sich am Kopf und stellt fest: „Leute, wir sind zu leicht, um diesen Felsen zu bewegen. Wir brauchen mehr Gewicht.“ Alle schauen auf den dicken Grummelich. Der entschuldigt sich: „Ich weiß ja, dass ich dick bin, doch scheinbar nicht dick genug.“ Da müssen, trotz der großen Anstrengung, alle lachen. „Wir brauchen eben ein paar dicke Grummeliche mehr“, scherzt Jachim. „Augenblick mal Leute. Ich habe eine Idee!“, ruft Professor Schlaumeier in die Menge und läuft davon.

Unterdessen ist es dunkel geworden. Einige Querxe haben ihre Laternen angezündet. Da ist ein lautes Schnaufen zu hören. Professor Schlaumeier kommt mit Detlef dem Dachs um die Ecke. Der erkennt schnell die Lage und läuft zum Reh.

Erneut hängen sich alle Querxe an dem Stamm. Als der Stein sich bewegt, greift der Dachs mit seinen kräftigen Krallen zu und rollt ihn zur Seite. Das Reh zieht sein Bein aus der Felsspalte und ist befreit. Die Querxe jubeln und freuen sich, dass sie mit vereinten Kräften und Detlef dem Dachs das Reh retten konnten. Abschließend wirft noch Doktor Pillrich, der Arzt von Kaskaria, einen fachmännischen Blick auf die Verletzung und befindet: „Halb so schlimm. Der Kratzer heilt in den nächsten Tagen!“ „Vielen Dank liebe Freunde, dass ihr mir geholfen habt. Das werde ich euch nicht vergessen!“, bedankt sich das Reh, dreht sich um und läuft langsam in den Wald.

„Vielen Dank lieber Detlef.“ Jachim klopft dem Dachs auf die Schulter. „Jetzt sollten wir aber alle nach Hause gehen, das war ein anstrengender Tag“, ruft er Killie, Dorisch und allen anderen zu.

Am Abend sitzen alle Querxe am wärmenden Lagerfeuer und haben sich noch eine Menge zu erzählen, bevor sie später in ihre Holzhütten gehen und zufrieden einschlafen.

 

 

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„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – De Wunsdurfer Sammelfrou –

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – De Wunsdurfer Sammelfrou –

„De Weefner Sammelfrou“ oder auch „De Wunsdurfer Sammelfrou“

Wilhelmine Ernestine Sauer geb. Kaufer wurde am 2. August 1863 in Weifa geboren. Getauft wurde sie am 9.August in Steinigtwolmsdorf.

Mit 22 Jahren heiratete sie den Maurer August Gotthelf Sauer aus Niederneukirch.

Die kirchliche Trauung erfolgte am 6. April 1885.

Sie hatten 5 Kinder. Drei Jungen, Reinhard, Martin und Fritz und zwei Mädchen, Marta und Frieda.

Wilhelmine hat für ihre Familie hart arbeiten müssen. Den täglichen Weg, von Weifa bis Schirgiswalde, musste sie im Sommer sowie im Winter bestreiten.

Sie brachte frische Semmeln und Kuchen für die Bewohner von Schirgiswalde.

Wilhelmine Ernestine Sauer verstarb am 1. Februar 1927 mit nur 64 Jahren.

 

 

 

 

 

Gun Tag metenander,

Etz bie’ch wieder dou,

Ihr kennt mich dach alle

De Wunsdurfer Frou.

 

Ich bräng’ gute Sammeln,

Hübsch braune und gruß,

Doas Stück ack en Dreier,

Ward’ch hoite nischt lus ?

 

A Gutt, muß’ch ejs schinden,

Dr Kurb is su schwier.

Ihr Loite tut keefen,

S’ist word ar ne lier.

 

Wie is denn mit Kuchen?

Is keej Appetit?

Doas Vörtchel zweej Gruschen,

Nu, nahmt ack eejs mit.

 

Ach Gutt, keej Geschäfte!

Is doas a Malier!

Drheeme zahn Kinder,

Mr hoats dach rajcht schwier.

 

Mei Klennster dr Alwin,

Ar is etz a Joahr,

Doas is oich a Junge,

Dar wärd amol Pfoarr!

 

Dar hoat ane Stimme

Die hiert enner weit,

Und oalles koan ar loabern!

Ju, dar is geschoit.

 

Na wullt’r nischt keefen?

Ze woas bie’ch denn dou!

Saht har uf dan Kuchen

Mit Kleckseln und Mou.

 

Na, kumm ack, mej Gustav!”

„Ich heeß dach ne su!“

„Du bist dach vou Bargersch, Ihr hat ane Kuh.“

 

“Ich heeß goar ne Barger,

Ich heeß dach Hock’,

Und Kuh han mr keenje,

Mir han ack en Bock.

 

Etz har mit’n Sammeln,

Neuback’che, ne alt!“

„Hie hoaste, mei Junge.“

„Die sein dach schun kaalt.“

„Du denkst wull, ich koan dr

Glei’n Backufen bräng’n?

Hie hoaste de Sammeln,

Nu har mit’n Pfenng’n.“

 

Etz kimmt a klintsch Madel

„Woas willste denn han?“

„Ich wie ack fimf Sammeln,

De Motter läßt soan.

 

Se wie oack rajcht schoarfe Rajcht breet und rajcht gruß.“

„Dou such’ dr’sche salber!

War biste ack bluß?“

 

„Ich bie dach de Reesel.“

„Ach Gutthätte, ju!

Etz kenn’ch dich arscht wieder,

Hie hoaste woas zu.

 

Nu, nahms ack, mei Buttel.”

Ich dank ou goar schien,

Etz muß’ch oaber loufen,

Ich muß na wuhi.“

 

„Doas is a hibsch Madel,

Die sah’ch garne kumm’.

Durt stiehn ju sweej Jungen.

Die tun ju rajcht dumm.“

 

„Mir wun ack zweej Harnel.“

„Hat ihr denn ou Gald?

Glei raus aus’n Kurbe,

Hie wörd orscht bezoahlt.“

 

„Doas wär a Gemahre,

Ihr seid mr zu dreck’ch,

Ihr macht ack de Woare Beschissen und fleck’g.

 

Glei potzt dr de Noase,

Du Rootzjunge du!

Du hoast wu keej Tüchl?

Do potz dr,sche su!

 

Etz har mit’n Pfenngen,

Sinst gah ich euch nischt! Ihr seid a poar Racker,

Etz hoa’ch euch drwischt!

 

Du Mausehalunke!

Du Spitzbube du!

Ack raus mit’n Harnel!

Glei brängstes azu!

Doas sein mr ju Kunden!

Ne su anne Pucht!

Die hoan mr ju oalles Dnrch’nander gebrucht!

 

Euch sah ich schun wieder,

Euch mark’ch mr schun gut!

Wanns sein ack die Kraten

Ich schla se no tut!

 

Etz muß’ch oaber wetter,

S’ist kumm’ch ufn Hund.

Adjes ou, ihr Loite,

Labt schiene gesund!“

 

 

( Aus „Unsere Heimat“ Nr.16 von o4.o8.1932 von F.Rößler )

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Doktor Martin Krutzsch

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